Konveniat in Wien
Cfr. Bruckmüller beleuchtete eingangs den Zusammenhang mit der Entstehung der 1. Republik 1918, ging sodann auf den Wandel zur Regierungsdiktatur ein (1932/33), der auch von den österreichischen Bischöfen mitgetragen wurde. Der Nationalsozialismus betrachtete Österreich als einen konkordatsfreien Raum, was in weiterer Folge zu massiven Einschränkungen der Kirche führte, wie Abschaffung des Religionsunterrichtes, Streichung der staatlichen Finanzierung der Priester, Auflösung des kirchlichen Vereinswesens sowie vieler Klöster uam. Auch die Kirchen-Austrittspropagande wurde deutlich forciert. In der Kirche war die Predigt die einzige Möglichkeit in umschriebener Form die tatsächliche Gesinnung zu äußern. Die Rolle von Kardinal Innitzer wurde im Sinne eines Versuches die Kirche in ihrer Position bestehen zu lassen interpretiert, was aber nicht wirklich gelungen ist. Die anschließende rege Diskussion zeigte das große Interesse an diesem Thema und war auch von einigen persönlichen Erlebnissen in den jeweiligen Familien geprägt. Im Rahmen des gemütlichen Abschlusses konnte die Diskussion noch im kleinen Rahmen fortgeführt werden.
MR Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister
Das erste Konveniat der Familiaren-Ballei Österreich im neuen Arbeitsjahr stand im Konnex mit der am 6. Oktober begangenen Marienfeier im Dom zu St. Stephan im Gedenken an den 7. Oktober 1938 und der öffentlichen Widerstandsdemonstration der katholischen Jugend Wiens. Nach der gemeinsamen Feier der Hl. Messe mit unserem Geistlichen Assistenten Cfr. Pfarrer DI Dr. Andreas Kaiser hielt Cfr. Univ. Prof. Dr. Ernst Bruckmüller den Vortrag zum Thema „1938 – die österreichische Kirche und der Nationalsozialismus“ zu dem wir auch unsern HH Hochmeister P. Frank Bayard begrüßen durften.